Alrighty, so yesterday I made it to my first Toastmaster seminar here in Hanover.
I´ve heard about Toastmaster already and read about it in different literature. With the beginning of this year I was introduced to sources where I can… boah Junge was willst du sagen?!^^
Seit längerer Zeit habe ich den Wunsch, neue Dinge in mein Leben zu ziehen, neue Dinge auszuprobieren, neue Leute kennenzulernen und vielleicht sogar ein paar herausfordernde Dinge zu testen. In Communitys, wie Internations und Meetup kann man schnell und einfach verschiedenen Gruppen beitreten, die Veranstaltungen auf vielen Ebenen anbieten. Die Angebotsvielfalt beinhaltet u.a. gemeinsames Kart fahren, Rundgang durch die Stadt, Führungen, Treffen für Fremdsprachen und auch die Toastmaster Speaker Gruppe.
Dies ist eine Art Club, in dem das Sprechen (vor Publikum) im Vordergrund steht.
Jetzt ist es so, dass ich seit meiner Realschulzeit ernsthafte Probleme hatte/habe, vor Publikum zu sprechen und Publikum sind für mich Gruppen ab 2^^.
In der Schulzeit ging das Gestammel vor der Klasse immer auch mit dem Rotwerden meines Kopfes einher und zwar unfassbar, intensives Rotwerden. Das war bis da dato wirklich ein Problem, da meine Redeangst durch meine Kopffarbe unterstrichen wurde. Mit den Jahren habe ich dann gemerkt, dass ich sogar eine Angst vor dem Rotwerden entwickelt habe und daraufhin rot wurde, welch Ironie. ich bin mit dieser Eigenschaft natürlich nicht allein, Experten haben sogar einen Namen dafür. Erythrophobie. Immer wieder lustig zu sehen, wie viele Ängste es gibt und was die für Namen haben, aber ich schweife ab. Der Klassiker aktuell ist die Anatidaephobie – Angst, von einer Ente angestarrt zu werden.
Klar, jetzt sagen einige „ich werde auch immer Rot“ – Das ist wirklich süß, aber ich brenne richtiggehend. Ich bekomme schlecht Luft, merke diese starke Hitze in meinem Gesicht und diese verdammten Blicke aus den toten Augen meiner Mitschüler – es war soooo soo scheisse. Mit einem roten Kopf habe ich alles versucht, damit Leute nicht meinen Kopf sahen, in dem ich Mützen trug und den Leuten bloß nicht in die Augen guckte. Was mich immer wieder erstaunte, war der Fakt, dass die Lehrer davon kaum Notiz nahmen und mir stetig gute Noten zuteilten. Ich kann also geile Voträge abliefern, es fühlt sich nur nicht so an.
Es ist immer noch so, dass ich feuchte Hände, einen roten Kopf bekomme und spüre, wie mein Herzschlag am ballern ist, weil eine unangenehme Situation vor mir steht… und das passiert in den kleinsten Umgebungen, wo man sich in einer kleinen Vorstellungsrunde z.B. bei einem Fremdsprachenkurs vorstellen muss. MAN MAN MAN. Ich habs nicht im Griff. Aktuell werde ich immer noch häufig rot, aber mittlerweile habe ich eine gewisse innere Stärke, egal wie rot ich werde, ich anderen ins Gesicht gucke, denn am Ende des Tages ist es nur eine gewöhnliche Körperfunktion und kein tödliches Virus.
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Aus diesem Grund möchte ich nun diese Angst angehen und suche Situationen, in den ich mich meiner Angst stellen kann, wie z.B. Menschen auf der Straße ansprechen, Auskünfte im Supermarkt einholen, Augenkontakt zu Leuten und später auch das Thema: In Situationen gehen, in denen du höchstwahrscheinlich eine Ablehnung bekommst.
Gestern allerdings habe ich die Chance genutzt und mich als Gast in ein Toastmaster Seminar gesetzt. Ich war von vornherein aufgeregt und angespannt, da ich nicht wusste, wie der Ablauf ist und ob bzw. wann ich zum sprechen aufgefordert werde.
Wir waren etwa 25 Leute, von denen einige Newcomer und andere feste, langjährige Mitglieder waren.
Michaela, die Moderatorin an dem Abend hat uns Neulinge an die Hand genommen und in das Prozedere von Toastmaster eingeleitet und hat uns außerdem erklärt, dass es Stehgreifreden und vorbereitete Reden gibt. Stehgreifreden sind quasi der erste Schritt, um sich seiner Angst des Redens zu stellen.
Man stellt sich dafür vor die Gruppe und bekommt ein Thema, über das man nun 1-2 Minuten spontan reden soll. Gestern waren die Themen des Moderators z.B. „Ja schönen guten Abend Herr Neuer, wie war denn die WM aus ihrer Sicht?!“ oder „Ja Hallo Herr Schneider. Sie haben ja jetzt nach 66 Jahren die Goldmedaille im Einkunstlauf gewonnen, wie haben Sie das geschafft?“. Auf diese kurze Einleitung durfte dann 1-2 Minuten referiert werden.
*Sogar jetzt beim schreiben, merke ich wie mein Puls hochgeht, weil ich weiß, dass ich wieder in diese Situation kommen werde, krass.*
Jeder Redner, egal ob neu oder alt, ob kurze oder lange Rede wurde vom Publikum
beklatscht. An der Stelle geht es um Wertschätzung und Respekt, was ich für eine riesige Idee halte.
Fast noch besser als die Applausrunde ist das Feedback, was nach einer Rede vor Publikum
geschrieben und dem Redner zugestellt wird. Feedback ist das A und O beim Reden bzw. performen.
Außerdem gibt es sogenannte Ämter, die Mitglieder an dem Abend bekleiden, die u.a. die Füllwortanzahl, wie ähm und uuhm notierten, die Performance als solche bewerteten, die Qualität der Vorträge und die Zeit vermerkten. Dies alles gab es am Schluß für alle als Feedback.
Ich mag die Idee, das jeder in dem Raum ein Feedback bekommt und jeder die gleiche Chance hat, etwas an diesem Abend zu lernen.
Was mir wirklich gut gefallen hat war die Offenheit der Runde und das Niveau, in dem einige
Ihre Vorträge hielten. Daran kann man sich gut orientieren und lernen.
Der Moderator hat an dem Abend 5 Stehgreifreden angeboten und ich feiges Schweinchen habe schön meinen Arm unten gehalten. Beim nächsten Mal, den 07.01.2019 mach ich es einfach und berichte, wie es war.
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